‘Tschuldigung, ich muss mal kurz vor mich hin meckern…
*räusper*
Während meiner Anfangszeit als Texterin habe ich immer mal wieder für so genannte “Content-Farmen” und für die damit verbundenen Niedrighonorare gearbeitet.
Speziell für Einsteiger(-innen) sind solche Aufträge meiner Meinung nach eine gute Schule, denn man lernt, unter Berücksichtigung vorgegebener Deadlines, Themen und ggf. SEO-Vorgaben sprachlich und grammatikalisch sinnvolle Texte zu verfassen. Mit Zunahme von Erfahrung und Qualität kann dann auch durchaus das Honorar pro Wort steigen – für einen Einsteige- oder Nebenverdienst ganz nett.
ABER: Wenn es inzwischen so weit ist, dass nun per Anzeige “zur Verstärkung unseres Texterteams Texter/innen in Heimarbeit” gesucht werden (wie gerade aktuell geschehen) und die Vergütungsspanne mit “hier bei 0,5 Cent (halber Cent) bis 1,0 Cent (ein Cent) pro Wort” angegeben wird… dann fühlt sich unsereins doch ein wenig ver…schaukelt.
Die bewusste Anzeige war darüberhinaus dann auch noch fehlerhaft in Sachen Rechtschreibung und Zeichensetzung, aber das nur ganz nebenbei.
Ist es denn wirklich so weit, dass man eine auch nur annehmbare Qualität für einen halben Cent pro Wort erwartet?
Es ist ne Schande wie Lohndumping in den verschiedensten Formen betrieben wird. “Schreiben kann jeder” – falsch! Grammatik und Rechtschreibung sind nur Teil dessen, was gutes Schreiben ausmacht. Nur wenige gehen noch nach den Ansprüchen, die eine Arbeit stellt. Meist entscheidet nur eine Frage: Kann ich jemand anderen finden, der billiger ist? Traurig…
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